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Was ist Coaching? – Vorstellung und Realität



Immer wieder erlebe ich, dass Menschen verschiedene und zum Teil falsche Vorstellungen davon haben, was eigentlich genau ein:e Coach:in macht und was ein Coaching ist.

 

Vorstellungen, welche in der Gesellschaft verbreitet sind:

 

  • Ein:e Coach:in gibt der betroffenen Person Tipps, Lösungen und Ratschläge, wie diese mit einer schwierigen Situation umgehen soll.

  • Im Coaching macht die coachende Person die Arbeit und ist dafür verantwortlich, dass Fortschritte geschehen.

  • Ein einmaliges Coaching reicht, um mein Problem zu beheben.

  • Coaching ist wie eine Therapie.

  • Ein Coaching ist nur etwas für Menschen, welche Probleme haben.

  • Nur Manager:innen und Führungskräfte brauchen ein Coaching.

  • Jede Person kann sich als Coach:in bezeichnen.

 

Also, stimmen nun diese Aussagen oder nicht?


Zuerst einmal eine Definition von Coaching:

 

Der Begriff Coaching kommt von dem englischen Wort «Kutsche». Es beschreibt ein Instrument, welches dem Menschen ermöglicht, von einem Ort zum anderen zu gelangen. Ein:e Coach:in versteht sich also als eine Begleitperson oder Prozessbegleitung.

 

Innerhalb eines Coachingprozesses findet eine lösungs- und zielorientierte Begleitung von Menschen statt. Diese Begleitung soll Handlungsoptionen und die Wahrnehmung des betroffenen Menschen erweitern und Ressourcen und Fähigkeiten aktivieren. Das Ziel des Coachings ist die Hilfe zur Selbsthilfe.



DAS IST COACHING!




Eigene Lösungen entwickeln: Im Coaching geht es darum, der betroffenen Person den Raum zu geben, ihre eigenen Lösungen zu finden. Coaches verwenden Techniken wie Fragestellungen, Methoden und Reflexionen, um zur Selbstreflexion anzuregen und eigene Antworten zu entwickeln. Diese selbst erarbeiteten Lösungen sind oft nachhaltiger und motivieren den Klienten stärker, da sie aus ihm selbst kommen und in ihre Wahrnehmung und Lebenswelt passen.


Eigeninitiative und Engagement: Ein Coaching-Prozess erfordert Eigeninitiative und Engagement von der betroffenen Person. Die coachende Person begleitet den Prozess und unterstützt, indem sie Strukturen, Denkanstöße und passende Methoden bietet. Die eigentliche Veränderungsarbeit und Umsetzung im Alltag liegt jedoch vollständig in der Verantwortung der betroffenen Person, wodurch die Ergebnisse auch individueller und nachhaltiger werden.


Coaching ist ein Prozess: Coaching ist oft ein tiefgehender Entwicklungsprozess, der Zeit und kontinuierliches Engagement erfordert. Obwohl erste Einsichten schnell kommen können, benötigen nachhaltige Veränderungen und die Umsetzung neuer Verhaltensweisen Geduld und stetige Arbeit, da es um langfristige Verbesserungen und persönliche Transformation geht.


Coaching als Ergänzung zu Therapie: Ein Coaching ist nicht geeignet für die Therapie von psychischen Erkrankungen. Coaching und Therapie unterscheiden sich grundlegend in ihrem Ansatz und Ziel. Coaching setzt voraus, dass die betroffene Person grundsätzlich handlungsfähig ist und stärkt die eigenen Ressourcen und die Selbstwirksamkeit, um gewünschte Veränderungen zu erreichen. Coaches sind in der Regel nicht dazu ausgebildet, psychische Erkrankungen zu therapieren. Ein Coaching kann jedoch eine sinnvolle Ergänzung zu einer psychotherapeutischen Behandlung darstellen.


Coaching zur Weiterentwicklung: Coaching ist nicht nur für Krisen oder Probleme gedacht. Viele Menschen nutzen Coaching, um ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln, Klarheit zu finden oder berufliche und persönliche Ziele zu definieren und zu erreichen. Auch Menschen ohne spezifische Probleme profitieren von der Unterstützung eines Coaches, um ihr Potenzial zu entfalten und erfüllter zu leben.


Coaching ist für alle da: Coaching ist für jede Person geeignet, unabhängig von der beruflichen Rolle oder sozialen Stellung. Menschen aus allen Lebensbereichen profitieren davon, sei es in der Karriereplanung, beim persönlichen Wachstum oder in der Beziehungsgestaltung. Der Coaching-Prozess passt sich den individuellen Zielen und Herausforderungen der betroffenen Person an und ist daher für verschiedene Personengruppen wertvoll.


Finde dein:e Coach:in: Die Bezeichung des:der Coach:in ist tatsächlich nicht geschützt und somit kann sich grundsätzlich jede Person als Coach:in bezeichnen. Aus diesem Grund ist es bei der Auswahl einer coachenden Person stets zu empfehlen, den Werdegang, die Ausbildungen und Qualifikationen dieser Person zu berücksichtigen. Gleichzeitig ist die Beziehung zwischen der coachenden und der betroffenen Person ein wichtiger Baustein eines erfolgreichen Coachingprozesses. Deshalb ist es bei der Suche eines geeigneten Coaches wichtig, dass dir die Person sympathisch ist, du dich mit ihr wohl fühlst und ihr vertrauen kannst.

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